In einer zunehmend komplexen und dynamischen Unternehmenswelt kommt der Einkaufsabteilung eine immer strategischere Rolle zu. Die Hauptziele im Einkauf – Kosten senken, Risiken minimieren, Nachhaltigkeit fördern – sind unverändert geblieben. Doch haben sich durch politische Unwägbarkeiten, schnelle Marktveränderungen und unvorhersehbare Lieferkettendisruptionen die Rahmenbedingungen geändert, in denen Procurement-Verantwortliche heute agieren müssen. Um schnelle, faktenbasierte Entscheidungen treffen zu können, müssen sie auf möglichst viele aktuelle Daten aus unterschiedlichen Unternehmensbereichen zugreifen können.
Mit den immer größer werdenden Mengen an Daten wachsen gleichzeitig auch die technologischen Herausforderungen: Daten liegen verstreut in verschiedenen Systemen, liegen nicht in den richtigen Formaten vor oder sind schwer zugänglich. Genau hier setzt das mittelständische Softwareunternehmen AGIMERO an.
Der langjährige InterSystems-Partner mit Sitz in Karlsruhe hat sich auf die intelligente Analyse von Einkaufs- und Lieferkettendaten spezialisiert – und nutzt dabei InterSystems IRIS als zentrale Datenplattform. Das jüngste Produkt auf dieser Basis ist die Lieferkettenlösung SCO-AGIMERO, die ein flexibles Framework bereitstellt, über das Anbindungen an Fremdsysteme und -anwendungen dank Low-Code/No-Code-Implementierungen besonders schnell und effizient umgesetzt werden können. Darüber hinaus bietet das Produkt eine besonders innovative, KI-gestützte Suchfunktion.
Verborgene Potenziale in Procurement-Daten
Die meisten Unternehmen verfügen über eine enorme Menge an historischen Einkaufsdaten – aus ERP-Systemen, aus E-Procurement-Lösungen oder aus spezialisierten Datenbanken.
Doch diese Daten bleiben oft ungenutzt. Denn sie sind in Silos gefangen, dadurch nur schlecht zugänglich und auswertbar. Das erschwert es, Preisentwicklungen nachzuvollziehen und zukünftige zu antizipieren, präzise Nachfrageprognosen anzustellen, Lieferanten umfassend zu vergleichen und basierend darauf fundierte Entscheidungen im Einkauf zu treffen.
Auszeichnung für Vorreiterrolle
Diese Problemstellung ist keineswegs neu. Neu ist aber der Lösungsansatz, den unser Partner AGIMERO für sein Produkt SCO AGIMERO gewählt hat. Als erster InterSystems-Partner weltweit implementierte das Team um Geschäftsführer Holger Müller und Entwicklungschef Fabio Caré erfolgreich Vector Search in ihre Lieferkettentechnologie. Im Gegensatz zum heute leider allzu weit verbreiteten „KI-Buzzword-Bingo“ hat AGIMERO damit einen praxisrelevanten KI-Anwendungsfall umgesetzt, der unmittelbaren Mehrwert liefert.
Das erkannte auch die unabhängige Jury aus Experten des angesehenen Massachusetts Institute of Technology (MIT) an, die auf der globalen Kunden- und Partnerveranstaltung InterSystems READY 2025 AGIMERO mit einem „Impact Award“ auszeichnete. Dieser Preis wird verliehen an Unternehmen, die mit ihren Innovationen einen besonders großen technologischen und branchenbezogenen Einfluss haben.
KI als Lösung: Semantische Suche mit Vektorentechnologie
Doch was genau macht die oben beschriebene Innovation nun zu einem solchen Gamechanger? Die Antwort ist relativ einfach: Dank Vector Search ist die Suchgenauigkeit von SCO-AGIMERO um ein Vielfaches höher, denn anders als bei der herkömmlichen Schlagwortsuche findet die AGIMERO-Lösung auch Informationen, die Tippfehler enthalten, abweichend beschrieben sind oder bislang in unstrukturierten Dokumenten verborgen waren. Dies gelingt, weil der Suchbegriff nicht „gesucht“, sondern „berechnet“ wird.
Zur Erklärung: Die vorliegenden Daten werden mittels geeigneter ML-Modelle in mathematische Vektoren („Embeddings“) umgewandelt. Ein Text liegt dann nicht mehr als String (z.B. „Textbeispiel“) vor, sondern als Vektor [0.0124, -0.0785, 0.1341, -0.0923, 0.0157, 0.0428, -0.0689, 0.1094, ...]. So können Bedeutungsähnlichkeiten zwischen Informationen erkannt werden: Je näher die Vektoren räumlich beieinander liegen, desto größer sind die Übereinstimmungen.
Die Vektoren repräsentieren die Inhalte also nicht mehr durch exakte Begriffe oder Schlüsselwörter, sondern durch ihre Bedeutung im jeweiligen Kontext. Gerade in unstrukturierten Datenmengen wie E-Mails, PDFs oder Freitextfeldern entfaltet diese Technologie ihre Stärke: Sie macht bislang „unsichtbare“ Zusammenhänge sichtbar – und wird so zur Grundlage für intelligente Suchfunktionen, Empfehlungssysteme oder dialogfähige Assistenten.
Der Einkauf im Wandel - die Daten als Schlüssel
AGIMERO nutzt diesen Ansatz in seinem Produkt SCO-AGIMERO, um große Mengen an Einkaufsdaten semantisch zu durchsuchen. Bestehende Daten wie Verträge, Angebote, E-Mails oder Artikelstammdaten werden mithilfe der in der Datenplattform InterSystems IRIS integrierten Vector-Search-Funktionalität als sogenannte Vektorrepräsentationen abgebildet und damit leicht auffindbar gemacht. Einkaufsverantwortliche müssen nicht länger jede denkbare Schreibweise eines Artikels berücksichtigen, sondern kommen auch mit „unscharfen“ Suchen schnell und effizient zum gewünschten Ergebnis.
Besonders wichtig ist dabei: Die Lösung ist nicht statisch. Sie lernt kontinuierlich aus dem Nutzerverhalten und verbessert ihre Empfehlungen mit jeder Anfrage. So entsteht ein intelligentes Assistenzsystem, das Einkäuferinnen und Einkäufern hilft, informierte Entscheidungen zu treffen – schneller, fundierter und effizienter als bisher.
Technologische Basis: InterSystems IRIS
Die technologische Grundlage für SCO-AGIMERO bildet die Datenplattform InterSystems IRIS. Sie führt beliebige Daten aus unterschiedlichen Quellen zusammen, bereinigt sie und macht sie übergreifend verfügbar. Und das ist nicht auf unternehmenseigene Daten beschränkt: Die Anbindung an Fremdsysteme und -anwendungen ist dank Low-Code/No-Code besonders einfach, so dass im Fall von SCO-AGIMERO Einkaufsverantwortliche neben den eigenen Informationen auch auf aktuelle Daten ihrer Lieferanten, Kunden oder Dienstleister zugreifen können.
Der besondere Clou an SCO-AGIMERO ist jedoch die intelligente Suche mit Vector Search. Und dieses Feature fand in Rekordgeschwindigkeit Eingang in das Produkt: Nur kurz nach Veröffentlichung von InterSystems IRIS 2024.1, das Vector Search erstmals enthielt, machte sich das Entwicklungsteam von AGIMERO an die Arbeit. Innerhalb von nur 36 Arbeitsstunden gelang es, die neue KI-gestützte Suchfunktion erfolgreich zu implementieren – von der Idee bis zum Prototypen.
Der Weg in die Praxis
Der erste Kunde für SCO-AGIMERO ist die MARBEHO Solutions GmbH. Das Softwarehaus bietet seit 2011 Lösungen für die Optimierung des strategischen Einkaufs, der Logistik und der Supply Chain. Bei smartPRO, der eProcurement-Lösung von MARBEHO, spielt SCO-AGIMERO seine Stärken aus und ermöglicht die schnelle und problemlose Anbindung von internen wie externen Datenquellen. Dank der neuen KI-gestützten Suchfunktion von SCO-AGIMERO, können smartPRO-Kunden unter anderem relevante Angebote und Lieferanten aus den vergangenen Jahren auffinden und bewerten, auch wenn diese in verschiedenen Formaten und Systemen gespeichert sind.
Ein wichtiger Erfolgsfaktor in allen Fällen: Die Lösung ist modular und lässt sich flexibel in diverse bestehende IT-Landschaften integrieren. Kein radikaler Systemwechsel, sondern eine individualisierte und je nach Use Case gezielte Erweiterung bestehender Systeme und Prozesse mit intelligenter Technologie ist angesagt und binnen weniger Tage realisierbar.
Fazit: Einkauf wird zur Zukunftsdisziplin
Die Success Story von AGIMERO und MARBEHO zeigt eindrücklich, welches Potenzial in modernen Technologien wie Vector Search, semantischer Analyse und KI-Assistenten steckt – laden Sie sie hier kostenlos herunter.
Die beiden Firmen und ihr gemeinsames Projekt beweisen: Der Einkauf entwickelt sich von einer rein operativen Funktion zu einem strategischen Innovationstreiber. Unternehmen, die ihre Daten intelligent nutzen und die modernen Möglichkeiten von GenAI, Vector Search und Co. früh für sich nutzen, erlangen einen Wettbewerbsvorteil. Sie können nicht nur Kosten sparen, sondern auch nachhaltiger und schneller agieren als ihre Konkurrenz.