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Diabetiker und Diabetikerinnen mit ihren Betreuungsteams verbinden

Zwei Frauen sprechen über Videoanruf

Aus unserer Reihe "Zukünftige Umwälzungen in der Gesundheitsversorgung"

In der Schweiz gibt es knapp 500.000 Diabetiker, aber nicht genügend medizinische Ressourcen, diese leitlinienkonform zu versorgen. Dazu bedürfte es der Delegation erforderlicher Aufgaben, ein Sachverhalt, den sowohl die Diabetes-Guidelines als auch die Tarifsysteme in der Schweiz vorsehen. „Diabetiker sind exzellent digitalisiert und verfügen über ausgezeichnete Software. MedTech ermöglicht ihnen, ihre Krankheit optimal zu managen“, findet Markus Gnägi, Geschäftsleitung Poolprax AG. Die von den Diabetikern erzeugten digitalen, strukturierten und standardisierten Daten können aber noch nicht in die technische Welt der Behandlungsteams einfließen, da die Versorger den Diabetikern in puncto Digitalisierung nachstehen.

„Diese Brücke muss zuerst geschlagen werden“, äußert Gnägi. Und genau hier setzt das elektronische Diabetes-Dossier der Poolprax AG an. Es verbindet Patienten und Versorger unter Einhaltung der rechtlichen und technischen Anforderungen. Diabetiker stellen ihre Gerätedaten in ihr persönliches Diabetes-Dossier ein und Behandler können diese abrufen. Das Dossier ermöglicht dezentrale und asynchrone Konsultationen und kann zur Delegation von Aufgaben genutzt werden, da die Ressource Arzt von anderem Fachpersonal entkoppelt wird. Die Poolprax Lösung ist datenschutzrechtlich und datensicherheitstechnisch abgenommen und wird gerade pilotiert. „Die ganzen Systeme sind produktiv. Große Versorgungszentren der Diabetesversorgung nutzen unser Diabetes-Dossier bereits“, bemerkt Gnägi.

Durch das Patronat von diabetesschweiz, dem Dachverband der schweizer regionalen und kantonalen Diabetes-Gesellschaften, ist sichergestellt, dass die Interessen der Diabetiker adäquat berücksichtigt werden. „Wir haben das Diabetes-Dossier direkt mit unseren Kunden und deren betroffenen Patientinnen und Patienten umgesetzt“, erklärt Gnägi. „Als privates Unternehmen können wir nur bestehen, wenn wir eine Lösung anbieten, die auf beiden Endpunkten der Strecke, also bei Patienten und Behandlern, Nutzen schafft. Nur dann wird sie nachgefragt. Das gelingt uns gut und wer einmal das Diabetes-Dossier nutzt, will nicht mehr darauf verzichten“, berichtet er. Gnägi führt das Beispiel einer schwangeren Typ-1-Diabetikerin an. Während der Pandemie musste sie vier Mal im Monat ihre Diabetologin konsultieren, damit ihre Therapie optimal gemanagt werden konnte: „Das ging nur über digitale Kanäle, hier ist der Nutzen der digitalen Verbindung zwischen Betroffenen und Versorgenden eklatant und eindrücklich klar geworden“, hebt er hervor.

Dabei sieht sich das Diabetes-Dossier nicht als Konkurrent des elektronischen Patienten Dossiers (EPD), für dessen Einführung eHealth Suisse und das Bundesamt für Gesundheit einen Einführungsplan erarbeitet haben. Gnägi betont, dass ultimativ daran gedacht sei, dass Diabetes-Dossier an das EPD anzudocken. „Wir stehen in sehr engem Kontakt mit eHealth Suisse. Wir haben mit InterSystems die technologischen Voraussetzungen geschaffen, direkt interoperabel mit dem EPD zu sein, da wir denselben Technologiestack wie das EPD verwenden.“ Aber so lange, wie das EPD Formulare nur als PDF entgegennehmen kann, geht das nicht. Sobald sich das EPD jedoch in Richtung fein-granularer, strukturierter Daten entwickelt, können beide Dossiers den Dialog aufnehmen. Das würde noch mehr Nutzen stiften.

Infokasten

Organisation

Poolprax AG. Das in Bern angesiedelte, 2016 gegründete Unternehmen entwickelt digitale Lösungen zur besseren Versorgung von Menschen, insbesondere denjenigen, die unter Diabetes mellitus leiden. Unter dem Patronat von diabetesschweiz hat Poolprax das Diabetes-Dossier.ch 2021 lanciert, welches Patienten kostenfrei nutzen können.

Repräsentant der Organisation

Markus Gnägi, diabetes-dossier.ch, Geschäftsleitung Poolprax AG

InterSystems Produkt

InterSystems HealthShare Produktfamilie (Unified Care Record, Master Patient Index), InterSystems IRIS for Health

Quelle

Die Aussagen von Markus Gnägi können in der Aufzeichnung des E-HEALTH COM Experttalk „Traditionelle Gesundheitsversorger erfinden sich neu. Wie passen hybride Modelle zum Routinebetrieb?“ vom 24.03.2022 hier nachgehört werden.

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