Skip to content
Suchen Sie nach Produkten und Lösungen von InterSystems, Karrieremöglichkeiten und mehr.

EU Data Act: Neue Chancen für Europas Industrie

EU Data Act: Neue Chancen für Europas Industrie
 

Die EU hat mit dem Data Act ein Instrument geschaffen, das weit mehr ist als eine weitere regulatorische Vorgabe. Es ist ein Wendepunkt: Denn erstmals wird der Zugang zu industriellen Daten systematisch geöffnet – und damit der Weg frei für neue Geschäftsmodelle, resiliente Lieferketten und eine europäische Führungsrolle in der Künstlichen Intelligenz.

Von Datensilos zum Datenökosystem

Noch immer arbeiten viele Unternehmen mit fragmentierten IT-Systemen und isolierten Datenpools. Entscheidungen basieren häufig auf unvollständigen oder veralteten Informationen – mit fatalen Folgen in Zeiten instabiler Lieferketten, schwankender Nachfrage und geopolitischer Unsicherheiten. Der EU Data Act setzt genau hier an: Er verpflichtet Hersteller, Daten zugänglich zu machen, Interoperabilität zu fördern und den Wechsel zwischen Cloud-Anbietern zu erleichtern. Damit verschwinden zentrale Hürden, die bislang eine durchgängige, datengetriebene Industrie blockiert haben.

Europas Chance im globalen Wettbewerb

Während die USA ihre Stärke vor allem in der Auswertung frei verfügbarer Daten entfalten, fehlt dort bislang eine durchgängig vernetzte Industrie. Hier eröffnet sich für Europa eine historische Gelegenheit: Wer den Data Act konsequent umsetzt, kann nicht nur operative Effizienz steigern, sondern Europa im internationalen Wettbewerb nach vorn bringen.
Besonders für KI gilt: Algorithmen sind nur so gut wie ihre Datenbasis. Erst wenn Unternehmen ihre Datenströme öffnen, vernetzen und standardisieren, lassen sich präzise Prognosen erstellen, resiliente Lieferketten entwickeln und völlig neue Services realisieren.

Risiken anerkennen, Chancen nutzen

Natürlich birgt die Regulation auch Herausforderungen: Fragen zu IT-Sicherheit, Schutz geistigen Eigentums und zusätzlichem Personalaufwand beschäftigen viele Unternehmen. Doch die eigentliche Gefahr liegt im Zögern. Wer wartet, überlässt die Spielregeln anderen und riskiert, den Anschluss zu verlieren.

Handlungspfad für Unternehmen

Jetzt gilt es, eine klare Datenstrategie aufzusetzen:

  • Datenquellen systematisch erfassen und bestehende Silos auflösen
  • Verantwortlichkeiten für Datenqualität klären
  • Pilotprojekte starten, die den Nutzen vernetzter Daten schnell sichtbar machen

Schon kleine Schritte können Wirkung entfalten – etwa durch die Verknüpfung von Produktions-, Logistik- und Lieferantendaten. So entstehen schnell belastbare Use Cases, die den Mehrwert des Data Act im Alltag demonstrieren.

Fazit: Ein Weckruf, kein Verwaltungsakt

Der EU Data Act ist kein Stück Bürokratie, das man irgendwann abarbeitet. Er ist ein Weckruf, der die Industrie zwingt, endlich in die Datenökonomie einzutreten. Wer jetzt handelt, kann als Vorreiter Standards setzen, Innovationskraft entfalten und Europa in eine Führungsposition bringen. Wer zögert, wird im globalen Wettbewerb überholt.

Siehe dazu auch meinen Gastbeitrag im Tagesspiegel.