Skip to content
Suchen Sie nach Produkten und Lösungen von InterSystems, Karrieremöglichkeiten und mehr.

Fulfillment mit einheitlichen Daten optimieren

How to Optimize Fulfillment with Unified Data

Das Fulfillment, auch Auftragsabwicklung genannt, beschreibt im Lieferkettenkontext den vollständigen Prozess von der Auftragserteilung bis zur erfolgreichen Zustellung einer Bestellung.

Große Unternehmen verfügen über viele unterschiedliche Softwarelösungen für Bestell-, Lager- oder Transportmanagement, die kaum oder oftmals gar nicht integriert sind. Dennoch sind Großunternehmen häufig in der Lage, die Abwicklung intern zu stemmen – gestützt auf ihre umfangreichen Ressourcen und Kapazitäten. Ein Unternehmen mit zehntausenden verschiedenen Produkten muss diese oft über viele verschiedene Transportmittel, IT-Systeme und Logistikpartner hinweg bewegen. Dies erhöht nicht nur die Komplexität, sondern bedeutet auch den Verlust von Transparenz und Kontrolle über die gesamte Auftragsabwicklung hinweg.

Plötzliche und deutliche Nachfrageschwankungen – insbesondere im Konsumgüterbereich – verschärfen die Situation zusätzlich, da sie eine Umplanung und Neuverteilung von Aufträgen erfordern können. Wenn Ihre Systeme nicht miteinander verbunden sind und Sie nicht in der Lage sind, große Datenmengen in Echtzeit zu analysieren, wird es in solchen Situationen schwer, pünktlich und vollständig zu liefern – mit negativen Auswirkungen auf Ihren Ruf und Ihren Umsatz.

Die Optimierung des Fulfillment umfasst eine Reihe von Schritten, um eine Lieferung vom Ursprungsort bis zum Endkunden zu bringen. Dazu zählen beispielsweise die Beschaffung von Warenbeständen, deren Lagerung, die Auftragsbearbeitung, Kommissionierung und Verpackung, Versand, sowie das Retourenmanagement Dieser ohnehin schon komplexe Fulfillment-Prozess wird zudem durch steigende Kundenerwartungen, verändertes Konsumentenverhalten sowie geopolitische und wetterbedingte Störungen weiter erschwert.

Einführung in das OTIF-Fulfillment in der Auftragsabwicklung

Die zentrale Kennzahl zur Messung der erfolgreichen Auftragsabwicklung, also des Fulfillment, ist die die sogenannte "pünktliche und vollständige Lieferung“, engl. „on time in full" (OTIF). Sie wird als Prozentsatz der Bestellungen angegeben, die am gewünschten Lieferdatum und in der vom Kunden bestellten Menge ausgeliefert wurden. Die Formel für OTIF lautet:

Einführung in das OTIF-Fulfillment in der Auftragsabwicklung

Die Bewertung einer Lieferkette anhand der OTIF-Kennzahl ist eine weit verbreitete Strategie, welche Entscheidern den Erfolg ihrer Auftragsabwicklung greifbar vermittelt, und welche das Ableiten gezielter Maßnahmen zulässt. Faktoren wie Planungstools, Bestandsmanagement, Nachfragemuster und technologische Innovationen beeinflussen maßgeblich den Erfolg oder Misserfolg bei der Optimierung des Fulfillments.

In diesem Zusammenhang ist es von entscheidender Bedeutung, einheitliche Benchmarks für Services und Innovationen in sogenannten Fulfillment-Zentren festzulegen. Die Lieferkosten können sich erheblich auf die Gewinnspannen auswirken, so dass es für Unternehmen von entscheidender Bedeutung ist, diese finanziellen Auswirkungen zu verstehen und zu wissen, wie sie die Verbraucherausgaben beeinflussen.

Eine zentrale Frage lautet: „Was ist der OTIF-Wert, den unser Unternehmen anstreben sollten?“ Was als Fulfillment-Erfolg verstanden werden kann – und der zugehörige OTIF-Wert – variiert je nach Branche, Region und weiteren Faktoren. Allgemein lässt sich jedoch ein OTIF-Wert zwischen 80 % und 90 % als gut bezeichnen. Viele Unternehmen setzen sich jedoch ambitioniertere Ziele, etwa 95 % oder mehr – was in der Praxis eine große Herausforderung darstellt. Für Lieferanten können die Nichterreichung von OTIF-Zielen und daraus resultierende Strafzahlungen erhebliche Konsequenzen haben.

Beispielsweise schreibt das OTIF-Programm von Walmart in den USA vor, dass Lieferanten eine Pünktlichkeitsquote von 90 % und eine Vollständigkeitsquote von 95 % erreichen müssen, um Vertragsstrafen zu vermeiden. Erfüllen Lieferanten diese Anforderungen nicht, erhebt Walmart eine Strafe von 3 % des Warenwerts für die betroffene Bestellung.

Eine durchdachte Fulfillment-Strategie kann Unternehmen helfen, die Kundenzufriedenheit zu steigern, Ineffizienzen zu reduzieren und den Umsatz zu erhöhen. Durch klare Erwartungen und Standards – etwa für OTIF-Werte, Lieferzeiten und Lagerbestände – lässt sich sicherstellen, dass die Kundenerwartungen erfüllt und dadurch hohe Zufriedenheitswerte erreicht werden.

Eine regelmäßige Überwachung und Analyse der Abwicklungsprozesse ermöglicht es, Optimierungspotenziale zu erkennen und gezielt Verbesserungen umzusetzen.

Effiziente Auftragsabwicklung erfordert ein gut abgestimmtes System, eine leistungsfähige Logistik und ein verlässliches Lieferantennetzwerk, um Produkte pünktlich und korrekt zuzustellen. Unternehmen stehen grundsätzlich zwei Optionen zur Verfügung: die eigene Abwicklung der Aufträge (Inhouse-Fulfillment) oder die Auslagerung an einen Drittanbieter (3PL – Third-Party Logistics). Während das Outsourcing an 3PLs weit verbreitet ist, eröffnen neue Technologien und Ansätze mittlerweile die Möglichkeit, auch innerhalb des Unternehmens selbst höhere OTIF-Werte zu erreichen.

Komplexität und Ineffizienzen in der Lagerabwicklung

In einer Studie befragte InterSystems 450 leitende Fachkräfte aus dem Bereich Supply Chain, um zentrale technologische Herausforderungen, Trends und Entscheidungsstrategien in fünf zentralen Anwendungsbereichen zu analysieren: Optimierung der Auftragsabwicklung, Bedarfserkennung und -prognose, Orchestrierung der Lieferkette, Optimierung der Produktionsplanung, sowie ESG-Faktoren (Umwelt-, Sozial- und Governance-Aspekte).

Die Teilnehmenden stammten aus 13 Ländern und 12 Branchen und repräsentierten Entscheidungsträger aus den Bereichen Projektmanagement, Flottenmanagement, Vertrieb & Marketing, Personalwesen und Finanzen. Die Befragung kam zum dem Ergebnis, dass effektive Strategien im Bestandsmanagement entscheidend für Unternehmen sind, die ihre Lieferleistung verbessern wollen – insbesondere beim Skalieren auf mehrere Lagerstandorte.

Mit Blick in die Zukunft sollten sich Unternehmen auf Trends wie z. B. Micro-Fulfillment-Center und die Notwendigkeit weiterer adaptiver Strategien vorbereiten, um auch im sich wandelnden Marktumfeld wettbewerbsfähig zu bleiben.

Abwicklungsziele erreichen

Laut der oben genannten Umfrage erreichen lediglich 1 % der Befragten eine OTIF-Quote von 80 % oder mehr – der durchschnittliche OTIF-Wert liegt bei mageren 62,21 %. Die Fähigkeit zur Erreichung der selbstgesteckten Erfüllungsziele wird durch mehrere Faktoren erschwert. Auf die Frage nach den drei größten Herausforderungen bei der Optimierung der Auftragsabwicklung nannten die Befragten die hohe Anzahl und Komplexität von Artikelnummern (59 %), die unzureichende Leistungsfähigkeit bestehender Planungstools (51 %) und eine volatile Nachfrage (42 %).

Angesichts der Tatsache, dass die Mehrheit der Befragten manuelle Prozesse, veraltete Systeme oder eine Vielzahl von Einzellösungen unterschiedlicher Anbieter zur Integration und Aufbereitung ihrer Daten nutzen, ist dieses Ergebnis nachvollziehbar.

Wie gut erfüllen Sie Ihre OTIF-Kennzeichen

Die Komplexität von Artikelnummern bezieht sich im Allgemeinen auf die Herausforderungen und Ineffizienzen, die mit der Aufbewahrung einer großen Anzahl von Waren in einer Filiale, einem Lager oder einer Fabrik verbunden sind. Herausforderungen können hier das korrekte Kommissionieren von Artikeln aus dem Bestand, sowie deren angemessene Verpackung und rechtzeitige Lieferung an die Kundschaft darstellen.

Die Verwaltung vieler Artikelnummern führt zu höheren Lagerhaltungskosten und allgemeinen Ineffizienzen im Betrieb. Hinzu kommt: Der Lebenszyklus einer Artikelnummer wird immer kürzer – insbesondere, da immer mehr Unternehmen über E-Commerce direkt an Verbraucher verkaufen. Oft wird ein neuer Artikel entworfen, angeliefert und auf den Markt gebracht, ist jedoch oft bereits nach sechs Monaten nicht mehr verfügbar – was eine Nachbestückung nahezu unmöglich macht. Ohne die Möglichkeit zur Nachbestellung ist es wichtiger denn je, die Lieferung vom richtigen Standort aus zu optimieren. Im Gegensatz dazu sind jedoch auch Strategien zum Umgang mit Überbeständen und zur Vermeidung von Überlagerung entscheidend, um effiziente Abläufe aufrechtzuerhalten.

Unzureichende Planungstools

Die zweite von den Befragten identifizierte Herausforderung war die unzureichende Leistungsfähigkeit der Planungstools. Diese kann zu Fehlern im Fulfillment führen – etwa verpassten Fristen, erhöhten Kosten oder einer geringen Kundenzufriedenheit.

Zeitnahe Informationen sind dabei entscheidend: Daten, die älter als nur wenige Tage sind, können kostspielige Unterbrechungen in der Lieferkette verursachen. Wenig überraschend nannten besonders folgende Branchen den größten erwarteten Nutzen, wenn sie Echtzeitdaten verarbeiten und daraus verwertbare Erkenntnisse für das Business generieren könnten: Automobil- und Luftfahrtindustrie (55 %), FMCG / schnelldrehende Konsumgüter (44 %), sowie Produktion/CPG (Consumer Packaged Goods) mit 43 %.

Volatile Nachfrage

Die letzte in der Studie identifizierte Herausforderung im Zusammenhang mit optimierter Auftragsabwicklung ist die Nachfragevolatilität. Diese beschreibt plötzliche und unvorhersehbare Schwankungen in der Kundennachfrage nach Produkten oder Dienstleistungen innerhalb eines bestimmten Zeitraums. Die Ursachen dafür sind nicht immer leicht zu erkennen, lassen sich jedoch häufig auf veränderte Kundenerwartungen und -bedürfnisse, wechselnde Werbeaktionen oder Veränderungen in den Marktbedingungen zurückführen – etwa extreme Wetterereignisse, geopolitische Instabilität oder Störungen im globalen Transport, wie zum Beispiel die Blockade des Suezkanals vor einigen Jahren.

Solche Veränderungen erschweren es Unternehmen, die Nachfrage sowohl kurzfristig als auch langfristig korrekt zu prognostizieren – und können damit zu weiteren Störungen in der Lieferkette führen. Ebenso wichtig ist das Tracking von Lagerbeständen sowie die Bewertung des Alters der Bestände, um fundierte Entscheidungen über Nachbestellungen zu treffen und Risiken wie Fehl- oder Überbestände zu minimieren.

Fulfillment-Strategien

Die Befragten der Studie wurden gebeten, die Datentechnologie-Innovationen zu benennen, die sie am liebsten einsetzen würden, um eine Optimierung ihrer Auftragsabwicklung zu erreichen. Die häufigste Nennung war hier der Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) und Maschinellem Lernen (ML) mit 46 %, gefolgt von prädiktiver und präskriptiver Analytik (37 %), der Nutzung einer Decision Intelligence-Plattform innerhalb der Lieferkette (37 %), harmonisierten und normalisierten Echtzeitdaten aus internen und externen Quellen (37 %), sowie der vereinfachten Integration verschiedener Systeme (ebenfalls 37 %).

Diese Technologien lassen sich direkt in bestehende Systeme integrieren und ermöglichen es Unternehmen, Workflows zu automatisieren und Fehler beim Bestands- und Auftragsmanagement zu reduzieren. KI und ML wirken sich auf alle Phasen des Fulfillment-Prozesses aus – mit besonderem Fokus auf Prognosen, Bestandsmanagement, Auftragsverarbeitung und Kommissionierung, sowie der Lieferung und Zustellung.

KI und ML helfen Unternehmen dabei, schneller intelligentere Entscheidungen zu treffen, Durchlaufzeiten zu verkürzen und manuelle Prozesse im Lager zu verschlanken. Die Mehrheit der befragten Fachkräfte erklärte es zu ihrem Ziel, bestehende Systeme und Prozesse weiterzuentwickeln, um ihre Daten besser zu verstehen und optimierte Fulfillment-Prozesse zu ermöglichen. Bestandsmanagementsysteme können z. B. dafür sorgen, dass Unternehmen bei niedrigen Lagerbeständen rechtzeitig benachrichtigt werden – was eine pünktliche Nachbestellung erlaubt und das Risiko von Fehlbeständen minimiert.

Der InterSystems Supply Chain Orchestrator ist eine datenzentrierte Plattform, die mithilfe von KI-gestützter Infrastruktur für exakte Echtzeitdatenflüsse über die gesamte Lieferkette hinweg sorgt – und so das Fulfillment nachhaltig transformiert. Die Plattform vereint vier eingebettete Technologien zu einem einzigen System: Verlässliche, harmonisierte und normalisierte Daten aus verschiedenen Quellen, Echtzeitdaten und -analysen für bedarfsorientierte Auswertungen, Intelligente Prozesse für nahtlose Interoperabilität, und Business Intelligence mit direkt umsetzbaren, prädiktiven und präskriptiven Erkenntnissen – unterstützt durch KI und ML.

Die so gewonnenen Erkenntnisse treiben signifikante Effizienzsteigerungen in allen Bereichen voran und fördern Automatisierung und Produktivität deutlich. Der InterSystems Supply Chain Orchestrator bietet die nötige Infrastruktur, um den Umgang mit Rohstoffen vom Ursprungsort bis zum Endverbrauch zu optimieren. Unternehmen können so z. B. Transportdaten, Lagerverwaltungssysteme und moderne Robotiklösungen nahtlos miteinander integrieren und Erkenntnisse gewinnen.

Genauigkeit und Effizienz

Genauigkeit und Effizienz sind ebenso entscheidende Faktoren in der Auftragsabwicklung, da sie direkten Einfluss auf die Fähigkeit eines Unternehmens haben, Bestellungen pünktlich und vollständig auszuliefern und damit ihre OTIF-Ziele zu erreichen. Effiziente Prozesse bei der Kommissionierung und dem Versand sind essenziell, um die Bestellgenauigkeit zu verbessern, die Fulfillment-Kosten zu senken und das gesamte Kundenerlebnis zu optimieren.

Durch die Implementierung effizienter Logistik- und Versandstrategien können Unternehmen die Lieferzeiten verkürzen, ihre OTIF-Werte verbessern und die Kundenzufriedenheit steigern. Eine regelmäßige Überwachung und Analyse der Kommissionier- und Versandprozesse ist unerlässlich, um Optimierungspotenziale zu erkennen und gezielt Maßnahmen zur Verbesserung der Fulfillment-Performance umzusetzen.

Technologie spielt eine zentrale Rolle bei der Steigerung von Genauigkeit und Effizienz. Automatisierte Systeme für Verpackung und Versand helfen Unternehmen beispielsweise dabei, ihre Prozesse zu vereinfachen, Fehler zu reduzieren und die Kosten für die Auftragsabwicklung zu senken. Durch den Einsatz solcher Technologien können Unternehmen sicherstellen, dass Kunden ihre Bestellungen korrekt und pünktlich erhalten.

Doch es geht noch weiter: Technologie spielt zudem eine immer wichtigere Rolle bei der Vereinheitlichung und Verwaltung von Daten, insbesondere bei der Integration in bereits bestehende Anwendungen. Nur wenn Daten nahtlos zusammengeführt und verwaltet werden, können technologische Lösungen ihr volles Potenzial in der Fulfillment-Optimierung entfalten.

Fazit

Die Aufrechterhaltung optimaler Lagerbestände ist entscheidend, um Produktverfügbarkeit sicherzustellen und Probleme wie Fehl- oder Überbestände zu vermeiden. Doch die Ergebnisse der InterSystems-Umfrage unter 450 Supply-Chain-Experten bestätigen, dass die meisten Unternehmen nicht über die nötigen Fähigkeiten verfügen, um hochkomplexe Lieferketten mit vielfältigen Abhängigkeiten zu optimieren.

Um wirklich agil und wettbewerbsfähig zu sein, müssen Unternehmen in der Lage sein, kritische Erkenntnisse nahezu in Echtzeit aus ihren Daten zu gewinnen. Doch der Status Quo stellt dabei oft eine große Hürde dar – viele Organisationen verfügen nicht über durchgehende Transparenz, verlassen sich auf manuelle Datenanalysen oder arbeiten mit zusammengewürfelten Insellösungen. Angesichts ständiger Veränderungen, Störungen und neuer Chancen brauchen Unternehmen eine zentralisierte, schlanke Datenbasis – mit standardisierten, sauberen, aussagekräftigen und verlässlichen Informationen, die für Business-Anwender direkt nutzbar sind.

Die intelligente Datenplattform InterSystems Supply Chain Orchestrator™ beseitigt genau jene Datenherausforderungen, mit denen Unternehmen auf dem Weg zu optimierter Auftragsabwicklung und nachhaltigen Wiederholungskäufen konfrontiert sind.

Lesen Sie die vollständige Studie hier.