Europa setzt mit dem European Health Data Space (EHDS) einen Meilenstein für eine vernetzte und datengestützte Gesundheitsversorgung. Der EHDS schafft ein einheitliches Fundament, damit Bürgerinnen und Bürger europaweit auf ihre Gesundheitsinformationen zugreifen können und Forschung sowie Politikgestaltung auf qualitativ hochwertige, pseudonymisierte Daten zurückgreifen können. Ab 2025 treten erste Verpflichtungen in Kraft, bis 2031 sollen alle vorgesehenen Datenkategorien vollständig interoperabel verfügbar sein.
Im Zentrum steht das European Electronic Health Record Exchange Format (EEHRxF), gestützt auf nationale Datenzugangsstellen und klare Governance-Strukturen. In Deutschland erfolgt die Umsetzung über das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM), die gematik, den GKV-Spitzenverband sowie weitere zentrale Akteure im Gesundheitswesen, die gemeinsam an der EHDS konformen Ausgestaltung der digitalen Infrastruktur arbeiten.
Der Anspruch ist hoch: Interoperabilität muss technisch, semantisch und organisatorisch funktionieren, Datenqualität muss kontinuierlich gesichert werden und die Bevölkerung muss Vertrauen in Opt-out-Mechanismen und Datenschutz behalten. Gleichzeitig eröffnet der EHDS ein enormes Potenzial für Versorgung, Forschung und KI-gestützte Innovation.
Zwischen Mindestanforderungen und strategischer Führung
Für Krankenhäuser bedeutet der EHDS weit mehr als die Einführung neuer Schnittstellen. Er erfordert eine umfassende Transformation, die IT, klinische Dokumentation, Datenschutz und Qualitätsmanagement gleichermaßen betrifft. Jetzt stellt sich die zentrale Frage: Reicht es, lediglich die Mindestanforderungen zu erfüllen?
Wer das tut, löst zwar einzelne EHDS-Aufgaben, riskiert jedoch neue technische Inseln und einen wachsenden Integrationsaufwand. Die nachhaltigere Option besteht darin, den EHDS als Katalysator zu nutzen und die Dateninfrastruktur grundlegend zu erneuern.
Dazu gehört der Aufbau einer Interoperabilitätsplattform und eines klinischen Datenrepositories, die gemeinsam eine vollständige longitudinale Patientenakte ermöglichen. Über diese Architektur können Daten harmonisiert, validiert und in jedem benötigten Format bereitgestellt werden, für die Versorgung ebenso wie für Forschung, KI-Entwicklung oder Qualitätssicherung.
Die Refinanzierung der EHDS-Sekundärnutzung deckt nur die Aufbereitung und Übermittlung der Daten, schafft jedoch keinen nachhaltigen Mehrwert. Erst durch eine robuste Datenbasis entstehen Chancen für Forschungspartnerschaften, Datenmarktplätze, klinische Studien oder regionale Versorgungsinnovationen. Dafür braucht es ein strategisch aufgebautes Kernsystem, anstatt punktueller Lösungen.
Europäische Referenzen, die zeigen, was möglich ist
InterSystems Technologie ist bereits heute in zahlreichen europäischen Großprojekten der zentrale Enabler für genau jene skalierbaren, interoperablen Datenökosysteme, die der EHDS fordert.
Einige Beispiele:
Region Lombardia in Italien: Datendrehscheibe für über 10 Millionen Bürgerinnen und Bürger
In der bevölkerungsreichsten italienischen Region entstand mit InterSystems HealthShare eine umfassende EHR- und Laborplattform. Mehr als 10 Millionen Bürgerinnen und Bürger profitieren von einer intelligent orchestrierten Infrastruktur, die knapp 2.000 Gesundheitseinrichtungen miteinschließt. Die FHIR-basierte Koordinierungsplattform nutzt ein zentrales Regelwerk zur Terminvergabe und verwaltet alle für die Terminvereinbarung erforderlichen Informationsflüsse – auch mit bestehenden Systemen dank HL7v2-FHIR-Bridge. Die Lösung wird cloudbasiert auf AWS betrieben und bildet ein Modell für hochverfügbare, skalierbare regionale Gesundheits-IT.
Stadt und Region Venedig: Föderierte eHealth Plattform
Auch in Venedig in Italien, setzt man auf Interoperabilität. Dort wurde eine föderierte eHealth-Plattform aufgebaut, die Gesundheitsdienstleister, Krankenhäuser, Labore und Apotheken vernetzt. HealthShare fungiert hier als Datenhub und ermöglicht die strukturierte Bereitstellung und Analyse medizinischer Informationen – stets unter Berücksichtigung regionaler Besonderheiten und Governance-Vorgaben.
Mayenne in Frankreich: Sektorübergreifende Koordinationsplattform
Ein weiteres eindrucksvolles Beispiel für den erfolgreichen Einsatz der InterSystems Lösung in Europa bietet die französische Region Mayenne. Mit MayVilleHop entstand dort innerhalb von nur vier Monaten eine sektorübergreifende Koordinationsplattform, die heute von über 70 % der niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte aktiv genutzt wird. Der Fokus liegt auf einem einfachen und sicheren Zugang zum System, der den Austausch von Gesundheitsdaten unter Berücksichtigung aller Gesetze und Regularien sicherstellt. Die Plattform wurde gemeinsam mit Ärzten entwickelt und ist Ausdruck eines stark partizipativen Vorgehens. InterSystems HealthShare ist dabei das Rückgrat der technischen Infrastruktur.
Diese Beispiele zeigen: InterSystems Technologie ist nicht theoretisches Potenzial, sondern gelebte Praxis – skalierbar, bewährt und bereits heute EHDS-fähig.
Wie InterSystems Technologie den umfassenden Ansatz ermöglicht
Die drei zuvor genannten Erfolgsprojekte haben eines gemeinsam: Sie basieren alle auf der robusten und zuverlässigen Technologie von InterSystems. InterSystems HealthShare und InterSystems IRIS for Health bilden gemeinsam jene digitale Kernarchitektur, die Einrichtungen benötigen, um aus der EHDS-Pflicht einen strategischen Vorteil zu machen.
HealthShare fungiert als Interoperabilitätsplattform, die Daten aus unterschiedlichsten Systemen zusammenführt, harmonisiert und bereitstellt. Die Plattform unterstützt alle relevanten Standards einschließlich FHIR, HL7v2, IHE XDS usw. und ermöglicht die Erstellung einer konsistenten, vollständigen Patientenakte. Durch die aktive Mitarbeit in europaweiten Projekten gestaltet InterSystems die Weiterentwicklung des EEHRxF Formats unmittelbar mit und setzt die daraus entstehenden Anforderungen kontinuierlich in seinen Technologien um.
IRIS for Health ergänzt dies um eine Hochleistungsdatenplattform für klinische Datenrepositories, ideal für Primär- und Sekundärnutzung. Die Plattform bietet integrierte Terminologien sowie Funktionen für Anonymisierung und Pseudonymisierung und ermöglicht die Bereitstellung forschungsgeeigneter Datensätze in großem Umfang.
Gemeinsam ermöglichen beide Plattformen:
- eine vollständige longitudinale Patientenakte durch durchgängige Datenharmonisierung
- Datenbereitstellung für Versorgung, Forschung, Analytik und KI
- Skalierbarkeit für regionale und nationale Plattformen
- vollständige Governance und Nachvollziehbarkeit
- eine Architektur, die zukünftige regulatorische Weiterentwicklungen abbilden kann
Damit entsteht ein digitales Kernsystem, das Einrichtungen erlaubt, aktiv und souverän am entstehenden europäischen Gesundheitsdatenraum teilzunehmen.
Fazit: Jetzt in die Zukunft investieren
Der EHDS ist kein entfernter Zukunftsplan, sondern ein laufendes europäisches Transformationsprojekt. Krankenhäuser müssen Systeme modernisieren, Interoperabilität herstellen, Prozesse anpassen und Datenqualität sicherstellen.
Wer dies nur minimal erfüllt, bleibt im Reaktionsmodus. Wer jedoch strategisch investiert, nutzt den EHDS als Chance für bessere Versorgung, effizientere Prozesse, Forschungspartnerschaften und echte Innovationsfähigkeit.
InterSystems begleitet diesen Weg mit jahrzehntelanger Erfahrung, erprobter Technologie und klarer Ausrichtung auf EHDS-Anforderungen. Jetzt ist der richtige Zeitpunkt, die Grundlagen zu schaffen.



























