Das ist eine sehr beeindruckende Fallstudie über die Aussagekraft und den Nutzen von bereinigten Daten.“ Dr. Russ Leftwich, Senior Clinical Advisor of Interoperability bei InterSystems.
Mehr Daten, bessere Übersicht – nach diesem Leitsatz führt Greater Houston Healthconnect gemeinsam mit InterSystems die bislang umfangreichste bekannte Studie zu gesundheitlichen Auswirkungen und Risiken einer COVID-19-Erkrankung durch (Stand September 2021). Um die notwendigen Daten der Patienten zusammenzuführen, wird HealthShare von InterSystems eingesetzt, eine bewährte interoperable E-Health-Lösungsfamilie zum Aufbau umfassender vereinheitlichter Patientenakten.
Projekt auf regionaler Ebene
Greater Houston Healthconnect (GHH) betreut als Non-Profit-Organisation einen der größten Patientendaten-Hubs (Health Information Exchange, HIE) in den USA. Dieser führt die Daten von mehr als 95 Prozent der Krankenhäuser im Großraum Houston zusammen. Insgesamt schließt der Hub detaillierte Informationen von mehr als 15 Millionen Personen und über 1.500 Gesundheitseinrichtungen im Großraum Houston, im südlichen und östlichen Texas und im Westen Louisianas ein.
Im Rahmen der neuen Studie werden mehr als eine Million COVID-19-Fälle analysiert. Ziel ist es, Komorbiditäten zu identifizieren, die als Risikofaktoren schwere Erkrankungen verursachen und zum Tod der Patienten führen können.
„Dieses Projekt stellt eine beeindruckende Zusammenarbeit auf regionaler Ebene dar. Wir ermöglichen die gemeinsame Untersuchung enormer Mengen an bereinigten Daten – mit dem Ziel, das Verhalten und die Weiterentwicklung dieses Virus zu verstehen.“ Nick Bonvino, CEO von Greater Houston Healthconnect
Spezialisten und Wissenschaftler analysieren die Daten
Anfang 2020 trat COVID-19 zum ersten Mal in der Region auf. Seitdem identifiziert GHH positiv getestete Patienten, fragt ihre Krankengeschichten ab und aggregiert sowie standardisiert die Daten. Spezialisten und Wissenschaftler arbeiten zusammen, um die umfassenden Daten zu analysieren und so Symptomkomplexe und andere Risikofaktoren zu ermitteln. Mit Hilfe von HealthShare sammelt und verfeinert GHH soziodemografische, verhaltensbezogene, klinische und Labor-Daten dieser Patienten, um die Ausbreitung der Pandemie über die Geografie hinweg zu verfolgen und Gesundheitsbehörden, Leistungserbringern und Wissenschaftlern ein aussagestarkes Lagebild zu liefern.
„Greater Houston Healthconnect hat während der Hochphase der COVID-19-Pandemie vier verschiedene Patientengruppen gebildet – mit insgesamt über einer Million Menschen. Diese Kohorten werden wir über Jahre hinweg verfolgen. Die ersten Ergebnisse für Kohorte 1 wurden in
PLOS One veröffentlicht, einer frei zugänglichen wissenschaftlichen Peer-Review-Fachzeitschrift. Das ist auch ein klarer Beleg für die Notwendigkeit regionaler HIEs.“ Nick Bonvino, CEO von Greater Houston Healthconnect
HealthShare optimiert den Informationsaustausch
Mit InterSystems HealthShare wird mittels verschiedener Schnittstellen auf die KIS-Systeme der einzelnen teilnehmenden Leistungserbringer zugegriffen und eine longitudinale Patientenakte aufgebaut. Diese Integration ermöglicht das Monitoring von Patientenkontakten in Echtzeit und die Erfassung deren klinischer und demografischer Daten, Dokumente und diagnostischer Bilder. Die Interfaces umfassen:
- eine ADT-Schnittstelle (Aufnahme, Entlassung, Verlegung), die Nachrichten in Echtzeit einspeist, um den Master Patient Index (MPI) zu füllen. Eingesetzt wird der HealthShare Master Patient Index.
- eine bidirektionale Schnittstelle. Sie ermöglicht GHH-Informationen aus dem KIS heraus anzuzeigen und Daten aus dem KIS in die GHH Health Information Exchange Plattform zu liefern. Der HealthShare Clinical Viewer wird zur Anzeige verwendet.
- Schnittstellen, die diskrete klinische Daten und textbasierte Befunde aus Labor, Pathologie, Radiologie und anderen Subsystemen in Echtzeit einspeisen.
Eine Blaupause für Deutschland?
„Das moderne Gesundheitswesen ist auf Organisationen wie Greater Houston Healthconnect angewiesen, um lokale Leistungserbringer mit Daten zu versorgen und Vertrauen in die Qualität und Nutzbarkeit dieser Daten aufzubauen. Das gilt insbesondere in Krisenzeiten, wenn Echtzeitdaten dabei helfen, die bestmögliche Versorgung zu bieten.“ Dr. Russ Leftwich, Senior Clinical Advisor of Interoperability bei InterSystems
In Deutschland zielen aktuelle Rahmenbedingungen auf die Stärkung einer intersektoral und regional vernetzten Gesundheitsversorgung. Vor diesem Hintergrund kann die Case Study aus den USA als richtungsweisendes Beispiel für Projekte hierzulande dienen. Dafür gilt es frühzeitig die richtigen Maßnahmen einzuleiten und unter anderem eine passende technische Lösung auszuwählen.