Wenn es eine Sache gibt, an der es den meisten Unternehmen nicht mangelt, dann sind es Daten. Unternehmen im Einzelhandel und in der Fertigungsindustrie ertrinken regelrecht in der Datenflut. Nicht wenige Stimmen sprechen von Daten als dem „neuen Öl“ oder „dem neuen Gold“. Man sollte also meinen, dass die riesigen Datenmengen ein echter Segen sind – und das stimmt auch, aber nur, wenn Unternehmen die Daten richtig zu nutzen wissen. Gegenwärtig ist das bei vielen Unternehmen aber nicht der Fall. Da sie in der Regel über viele voneinander isolierte Alt-Systeme verfügen, arbeiten sie oft mit Daten, die in verschiedenen Datensilos gespeichert sind und zudem oftmals in unterschiedlichen Formaten vorliegen. Deshalb gelangen die Unternehmen nur schwer an die Informationen, die sie benötigen, um ihre Geschäfte effektiv zu führen, die besten Entscheidungen zu treffen sowie Risiken und Chancen frühzeitig zu erkennen.
Schon seit längerem ist den Unternehmen bewusst, wie wichtig bereinigte, aktuelle und gesunde Daten sind. Und viele haben bereits erkannt, dass sie die richtige Dateninfrastruktur benötigen, um die Informationen und Erkenntnisse zu Tage zu fördern, die in ihren verschiedenen Systemen und Quellen verborgen liegen. Denn nur so sind sie in der Lage, Echtzeit-Einblicke zu gewinnen und ihre Geschäftsprozesse an die gegebenen Umstände anzupassen. Die Bedeutung der Implementierung einer effektiven Datenmanagementlösung wurde in unserer jüngsten Umfrage deutlich: 89 Prozent der befragten Unternehmen im Einzelhandel und der Fertigungsindustrie halten dies für absolut unverzichtbar.
Doch trotz aller guten Einsichten bestehen diese technologiebezogenen Herausforderungen noch immer, wie die gravierenden Auswirkungen von COVID-19 auf den Handel und die Produktionsindustrie gezeigt haben. Laut unser Umfrage glauben 76 Prozent der Unternehmen weltweit (in Großbritannien sind es sogar 82 Prozent), ihre technologiebezogenen Lieferkettenherausforderungen hätten sich durch die Pandemie verschlechtert. Spätestens jetzt, während wir uns schon mitten in der zweiten Welle der Pandemie befinden, stellt sich eigentlich nicht mehr die Frage ob, sondern wann endlich Unternehmen die passenden Technologielösungen implementieren, die ihre Datenstrategie optimieren, um sich besser und schneller an Nachfrageschwankungen anpassen zu können.
Reagieren auf Nachfrageänderungen
Unzählige Organisationen arbeiten immer noch auf altbewährte Weise, wobei ein Großteil der Arbeit manuell erledigt wird und die Daten mit Excel-Tabellen verwaltet werden. Als während der Pandemie die Nachfrage nach Toilettenpapier in den USA um 845 % in die Höhe schoss und auch in Europa Hamsterkäufe getätigt wurden, fiel es Unternehmen schwer, sich an die neuen Verhaltensmuster der Verbraucher anzupassen, da ihre etablierten Prozesse und Infrastrukturen derart starke Schwankungen nicht bewältigen können. So konnten viele von ihnen nicht mit der rapide steigenden Nachfrage ihrer Kunden mithalten, und Kundenservice und Markenloyalität litten darunter.
In dieser Phase wurde deutlich, wie wichtig Technologie und digitale Reife sind, um das nötige Maß an unternehmerischer Agilität zu erreichen.
Daten in Informationen verwandeln
Eines der Hauptprobleme, mit denen Unternehmen entlang der Lieferkette derzeit konfrontiert sind, ist die Integration von Datensilos und die Harmonisierung von Daten, damit sie auf die benötigten Daten zugreifen und diese analysieren, blinde Flecken beseitigen, die Agilität verbessern und einen erstklassigen Kundenservice bieten können. Dazu müssen Unternehmen normalerweise ihre bestehenden Supply-Chain- und ERP-Anwendungen mit einer geeigneten Datenmanagementplattform erweitern, die einen umfassenden, einheitlichen Überblick über sämtliche Daten im Unternehmen bereitstellen kann. Dies kann durch eine komplette Neugestaltung der IT-Infrastruktur realisiert werden, was entsprechend hohe Investitionskosten in Hard- und Software nach sich zieht, oder durch die einfachere und kostengünstigere Umsetzung eines modernen Enterprise Data Fabric-Konzepts.
Zeitgemäße Datenmanagementplattformen sind skalierbar, bieten umfangreiche Möglichkeiten für Datenintegration und Datentransformation sowie fortschrittliche Analysefunktionen auf Basis von künstlicher Intelligenz (KI) und maschinellem Lernen (ML). Dies ermöglicht Unternehmen die Planung von Szenarien, eine schnelle Reaktion auf unerwartete Ereignisse und die Einbettung von Daten in automatisierte Prozesse, damit sie widerstandsfähiger gegen Schwankungen in ihrem Umfeld werden. Mithilfe dieser Technologien können Firmen Muster in Daten erkennen und basierend darauf fundierte, präzise Prognosen formulieren. Darüber hinaus eröffnet die Verfügbarkeit genauer Echtzeitdaten viele Chancen: So haben Einzelhändler beispielsweise jederzeit einen zuverlässigen Überblick über den Produktbestand in Regalen und Lagern. Dank der Kombination aus unternehmensinternen und externen Echtzeitdaten können Unternehmen schneller auf Veränderungen im äußeren Umfeld und im Kundenverhalten reagieren. Des Weiteren kann, wenn sich ein Kunde in der Nähe eines Ladens aufhält, anhand echtzeitbasierter Bestandsdaten ein personalisiertes Angebot für den Kunden erstellt werden, um ihn in den Laden zu locken.
Fortschrittliche Datenmanagementplattformen stellen zudem zahlreiche Werkzeuge für Business-Analysten und Geschäftsanwender zur Verfügung, mit denen sie die benötigten Daten einfach per Self-Service eigenständig abrufen können, um Antworten auf ihre Fragen zu erhalten – das heißt, sie müssen geschäftskritische Daten nicht immer explizit bei der IT-Abteilung anfordern.
Vorbereitung auf die Zukunft
Durch moderne Datenmanagementtechnologie erlangen Unternehmen Zugriff auf geschäftskritische Informationen und die erforderlichen Tools, um unternehmensinterne und externe Echtzeitdaten zu integrieren und zu harmonisieren sowie mithilfe fortschrittlicher Analysefunktionen aus Daten wichtige Erkenntnisse zu gewinnen. Auf diese Weise sind Unternehmen agiler, widerstandsfähiger und besser vorbereitet, um rasch und ohne großen Aufwand auf plötzliche Nachfrageschwankungen zu reagieren – so werden sie bei der nächsten Disruption nicht mehr so leicht aus der Bahn geworfen.
Und ganz nebenbei profitieren diese Unternehmen von einer höheren Kundenzufriedenheit und Wettbewerbsvorteilen gegenüber ihrer Konkurrenz. Wie bereits erwähnt, halten 89 Prozent aller Unternehmen Datenmanagementtechnologie für unverzichtbar, um ihre geschäftlichen Herausforderungen zu bewältigen. Mehr als drei Viertel planen, die Implementierung innerhalb der nächsten 12 Monate voranzutreiben.
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